Notitzzettel, ein wunderbares Labyrinthformat
Ich war ein einfacher Notizzettel, geboren aus einem Block blanken Papiers, und mein Leben begann an dem Tag, als ich von dort abgerissen und auf den Schreibtisch gelegt wurde. Mein Dasein schien unscheinbar, doch ich sollte Träger einer wichtigen Botschaft werden.
An einem sonnigen Morgen kritzelte eine flinke Hand rasch Worte auf meine Oberfläche. Es waren Worte von Bedeutung, Gedanken, die nicht vergessen werden durften, Erinnerungen, die bewahrt werden mussten. Ich fühlte mich wichtig, auserwählt.
Tage vergingen, und ich lag geduldig auf dem Schreibtisch, umgeben von Büchern, Stiften und anderen Papieren. Menschen kamen und gingen, manche warfen mir flüchtige Blicke zu, lasen meine Worte und nickten. Ich war ein stiller, aber wichtiger Zeuge des Alltags, ein Hüter von Erinnerungen und Aufgaben.
Doch eines Tages änderte sich alles. Ein Fenster wurde geöffnet, und ein sanfter Sommerwind wehte durch den Raum. Ich spürte, wie er mich erfasste, leicht und unerwartet. Ich flatterte, widerstrebend und doch machtlos gegen die Kraft des Windes.
Mit einem sanften Ruck löste ich mich vom Schreibtisch und schwebte hinaus in die Welt. Ich tanzte durch die Luft, wirbelte umher, getragen von einer unsichtbaren Hand. Die Welt um mich herum war ein Wirbel aus Farben und Geräuschen. Ich fühlte eine Freiheit, die ich nie für möglich gehalten hatte.
Schließlich landete ich in einer ruhigen Gasse, sanft auf dem Pflaster ruhend. Kinder liefen vorbei, lachten und spielten, unwissend über die Worte, die ich trug. Und dort blieb ich liegen, mein Abenteuer beendet, aber meine Geschichte noch nicht vorbei.